Miriam Oehrlein und Maximilian Hoffmeister

Bauhaus-Universität Weimar

In dem Neubau der Staats- und Universitätsbibliothek sahen wir die Chance, Stadtreparatur zu betreiben. Daher haben wir in unserem Entwurf den Ansatz gewählt, mehrere Gebäude zu planen, welchen es als Ensemble städtebaulich gelingt, eine Platzsituation zu erzeugen sowie die bestehende Blockrandbebauung aufzunehmen und zu komplementieren. Hierbei nimmt jedes der Gebäude unterschiedliche Funktionen auf. Es entsteht ein Ort des Lernens, ein Ort der Organisation sowie ein Ort der Begegnung.

Der Bibliotheksbau ist ein vom automatisierten Hochregallager (ASRS) geprägter Idealkörper. Das ASRS ist aufgebockt im zentralen Atrium des Bibliotheksgebäudes positioniert und bestimmt mit seiner Größe und Form die Organisation des Gebäudes. Ein Spiel zwischen Kern und Hülle entsteht, welches sowohl räumlich als auch in der Materialität und Farbgebung seinen Ausdruck findet.

Auch die Abfolgen unterschiedlicher atmosphärischer Situationen waren bei der Auseinandersetzung mit der Entwurfsaufgabe von entscheidender Rolle. Dies findet seinen Ausdruck in zahlreichen räumlichen Interventionen, welche beruhigtere Zonen in den äußeren Randbereichen und höher gelegenen Ebenen des Gebäudes schaffen. Die Fassade mit ihren abgesetzten Obergeschossen und den tief zurückgesetzten Fensterebenen ist ebenfalls Ausdruck dieser räumlichen Abfolgen.