Philipp Bieronski

Bauhaus-Universität Weimar

Die Dominanz der Stille ist eine Gefahr. Die auf Papier gefasste und sorgfältig gebundene Information sucht die Kommunikation, doch das Buch bleibt unberührt. Verbote und Regeln bestimmen den Duktus im Raum. Eine Reform für Bibliotheken ist notwendig. Nein, eine Revolution ist von Nöten. Es wird Zeit, laut zu werden und das wortwörtlich.

Um der erdrückenden Stille entgegenzuwirken, werden Freihandbereich und Agora durch ein Verschneiden von Ebenen in der Vertikalen zusammengefasst. Mithilfe von Bögen als Tragstruktur entsteht ein homogenes Erscheinungsbild. Die beschriebene Raumgeometrie bildet einen Rundlauf, in dessen Zentrum ein Garten blüht. Kommunikation ist hier erlaubt, gar erwünscht. Sucht man dennoch die Ruhe, findet man diese in drei Türmen, die aus der Bogenstruktur emporwachsen. Mittels einer gewendelten Treppe und zahlreicher Podeste, zieht sich der kommunikative Raum durch die Türme und vernetzt Einzel- und Gruppenarbeitsräume miteinander. Wasserstraßen, die den Garten zieren und in die Türme fließen, bilden das Fundament für Energie und Thermik. Ein gläserner Raum im Bereich der Turmspitzen wird mittels der Sonne erwärmt und kanalisiert einen Luftstrom durch die Zentren der vertikalen Baukörper. Natur und Bauwerk stehen sowohl in einer funktionalen als auch praktischen Symbiose.