Alexa Glaser

Technische Universität Dresden

“[…] Wird es uns je gelingen, diese Utopie [der idealen Bibliothek] zu verwirklichen?“

Durchlebt die Bibliothek ein sich veränderndes Leitbild ihrer selbst? Wie kann die zeitgemäße Bibliothek baulich gefasst werden, um sowohl inhaltlich als auch architektonisch der „idealen Bibliothek“ und den sozial gesellschaftlichen Ansprüchen an diese gerecht zu werden? Also: Welchen Beitrag kann und sollte die Architektur in diesem Kontext leisten?

Das Projekt „Eine Kaskade für Carl“ traut sich, eine Antwort auf die neue Denkweise eines Bibliotheksbaus zu geben und möchte laut rufen: „Ich habe Mut! Ich habe den Mut, mich als Bibliothekswesen neu zu definieren, um euch eine neue Lern- und Wissenswelt zu eröffnen!“

Es ist zum einen eine Hommage an den Pazifisten Carl von Ossietzky, lässt namentlich aber auch schon die Vielfalt der inneren Welt erahnen. Konzeptionell versteht sich der Entwurf als eine offene und fließende Lernwelt, die altertümliche Hierarchien aufbricht und dem Buch als Wissenszugang im Kerninneren zwar noch Raum bietet, aber viel mehr den Wissensaustausch zwischen den Menschen in den Vordergrund stellt. Das Haus möchte ein Ort sein, an dem Menschen miteinander lernen und sich ineinander verlieben können. Die Seele des Hauses ist das ultimative Raumkontinuum, welches im Geiste ein organisches Konglomerat mit sich führt.